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Songs of Rising
and Sinking

Ein Chor, 5 Komponist*innen, 5 Uraufführungen (2024–25)

Bremen ist nah am Wasser gebaut. Große Teile des Stadtgebiets liegen unterhalb des mittleren Hochwasserstands, Sturmfluten und Überschwemmungen gehören seit jeher zur Geschichte der Stadt. Die Zukunftsszenarien der Klimaforschung stimmen nicht optimistisch. Extremwetterereignisse wie Hochwasser und Starkregen gehören zu den ersten Auswirkungen der Klimakatastrophe, die wir in Norddeutschland zu spüren bekommen. Gehen wir bald unter?

Mit dem Projekt »Songs of Rising and Sinking« hat die Schwankhalle sich ein Jahr lang mit ihrer besonderen Beziehung zum Wasser auseinandergesetzt. Denn die Spiel- und Produktionsstätte befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Deich und Werdersee. Wie lange wird sie hier noch stehen? Um auf die existenzielle Bedrohung aufmerksam zu machen und vorgezogene Trauerarbeit zu leisten, sang der »Schwankcore« ↗ – der Chor der Schwankhalle – in fünf Original-Kompositionen gegen den Untergang an.

Die Komponist*innen Daniel Dominguez Teruel, Eloain Lovis Hübner, Doreen Kutzke, Mara Hebel und Alex Franz Zehetbauer entwickelten fünf »Songs of Rising and Sinking«, die sich den ökologischen, sozialen und emotionalen Folgen der zunehmenden Bedrohung durch den vom Menschen verursachten Klimawandel widmeten. Die Stücke wurden von April 2024 bis März 2025 in der Schwankhalle aufgeführt.

Credits

Ein Projekt der Schwankhalle © 2025

Gefördert durch den Fonds Soziokultur
Komposition »When We Were Singking« unterstützt von Klangpol

Mit Kompositionen von
Daniel Dominguez Teruel — »When We Were Singking«
Mara Hebel — »Über das Wasser«
Eloain Lovis Hübner — »deckung [versuch 2] — Natur ruft leise, doch wir sind ein Chor«
Doreen Kutzke — »Wasser kommt, Wasser geht, nur der Fluss versteht«
Alex Franz Zehetbauer — »Water Stories«

Sänger*innen Schwankcore
Mathin Beeck, Britta Bothe, Rimli Das Gupta, Véra Marie Deubner, Simone Ehlen, Janet Ehlers, Florian Franz, Heike Frederking, Kristina Grafe, Brigid Guinan, Ute Heinemann, Katharina Heins, Pia Muriel Heinze, Katrin Hylla, Verena Andreas Jäger, Anita Kenter, Camilla Kloß, Johanna Koch, Sara Luise Krutein, Jonte Mantei, Reinhard Ohleyer, Timo Reichenberger, Hannah Reupert, Wiebke Riedel, Kristina Romeike, Beatrice Röpe, Jenny Rösing, Lys Salecker, Marlene Schubert, Karen Semann, Matthias Tanger, Kerstin Tietze, Ulrich Wegner, Klaus Wöllke, Ute Zander-Hering

Dokumentation
teeem.media
Kamera: Anastasia Zeller
Produktion: Daniel Meissner
Redaktion: Janna Schmidt

Die Komponist*innen:

Daniel Dominguez Teruel

Der in Hamburg lebende Komponist und Musiktheater-Regisseur arbeitet mit einem Fokus auf der menschlichen Stimme. In seiner Serie »How to Listen to Monuments and What to Listen to when Everything is Melting« setzt er sich mit Fragen von (nationaler) Zugehörigkeit, Spaltung und Gemeinschaft auseinander. Mit der Arbeit »LOVESONG«, in der die deutsche Nationalhymne auf musikalischer Ebene dekonstruiert wird, wurde er 2022 u.a. zum Impulse Theater Festival eingeladen und eröffnete im Herbst 2022 die erste Spielzeit der Schwankhalle mit neuer Leitung.
danieldominguez.cargo.site ↗
Instagram @diarya_of_a_pigeon ↗

Alex Franz Zehetbauer

Der in Brooklyn geborene Klangchoreograf, Performancekünstler und Sänger lebt und arbeitet derzeit in Wien. Kritiker*innen haben ihn schon als Engel, Sumpfmonster und rotäugigen Dämon bezeichnet. Alex hat mit Künstler*innen wie Phillip Gehmacher, Jen Rosenblit, Taylor Mac und Alix Eynaudi zusammengearbeitet und tourt mit seinen Arbeiten international. Derzeit ist er mit seinem performativen Konzert » An Evening with« (2023) auf Tournee.
alexfranzzehetbauer.com ↗
Instagram @afranzz ↗

Mara Hebel

Die in Bremen lebende Komponistin und Dirigentin schloss 2021 ihr Studium in Dirigieren und Philosophie in Hannover ab und studiert aktuell Komposition an der Hochschule für Künste Bremen. 2022 und 2023 wurde sie mit dem Deutschlandstipendium ausgezeichnet. Seit 2022 leitet Mara Hebel den »Schwankcore« ↗ und gibt Workshops in vokaler Improvisation, Stimm- und Körperarbeit sowie demokratischer Ensemblearbeit. Kompositorisch befasst sich Mara Hebel mit gesellschaftlichen Themen und emotionalen Ausdrucksformen neuer Musik. 2023 schrieb sie zum zehnjährigen Flutgedenken der Stadt Grimma ein Werk über den menschengemachten Klimawandel.

Eloain Lovis Hübner

Eloain Lovis Hübner studierte Komposition (Köln, Dresden, Oslo) und Angewandte Theaterwissenschaft (Gießen) und ist Mitglied der Performancekollektive the paranormal φeer group und The Navidsons. In interdisziplinären Produktionen – solo und mit verschiedenen Kompliz*innen – entwickelte Eloian bereits immersive Klang-Raumkonzepte, Online-Installationen, Durationals, Musiktheater für Kinder, eine Theorieoper im Gameshow-Format, partizipative Formate und Projekte mit Amateur*innen. Zur Saisoneröffnung 2022/23 der Schwankhalle inszenierte Eloian mit dem Neustädter Shantychor den Abend »Ja, ich bin da im Shantychor«.
eloainlovis.de ↗
Instagram @elolelolelolelovis ↗

Doreen Kutzke

Seit ihrer Kindheit in den Wäldern des Harzes in der DDR singt, jodelt und komponiert die in Berlin lebende Musikerin, Komponistin und Schauspielerin für eine Vielzahl von Musikprojekten, in deren Mittelpunkt die Stimme steht. Sie gründete die Jodelschule Kreuzberg in Berlin und reist durch die ganze Welt, um Jodeln und fortgeschrittene Gesangstechniken zu unterrichten und zu studieren, mit dem Schwerpunkt auf dem Bruch der Stimme in der traditionellen Musik. Das Publikum der Schwankhalle begeisterte sie bereits 2023 bei ihrem Auftritt in der Sonntags-Konzertreihe »Krach mit Sahne«. Doreen ist derzeit Stipendiatin der Villa Kamogawa des Goethe Institut Kyoto ↗ und erforscht die Volkaltechnik des Shomyo.
kutzkelina.com ↗
Instagram: @jodelschulekreuzberg ↗