M. Sander Fett /
Yolanda Morales:
Speeddating #3

Showing Tanz

2022 takeheart Freie Szene Bremen
Mi
20:00
Eintritt frei

Unsere Hausgenoss*innen vom TanzKollektivBremen laden zu einer dritten Ausgabe ihres Formats ›Speeddating‹ ein. Das Konzept: In kurzen, aber intensiven Begegnungen mit wechselnden Gegenübern entstehen Work-in-Progress-Performances, die dem Publikum Einblicke in die künstlerischen Arbeitsweisen ermöglichen und zugleich Impulse für die eigene choreografische Praxis geben. Beim ›Speeddating #3‹ trifft Magali Sander Fett (TKB) auf die Choreografin, Tänzerin und Performerin Yolanda Morales aus Hamburg. Beide Künstler*innen beschäftigen sich mit urbanen Tanzstilen aus ihren Herkunftsländern. Magali Sander Fett widmet sich dem freien Baile Funk aus den Favelas Brasiliens. Yolanda Morales setzt sich mit dem verlangsamten Cumbia Colombiana auseinander, der im Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA entstand. Beide Tanzstile sind Ausdruck des Versuchs, eine kollektive, selbstbestimmte Identität in der Bewegungssprache zu (er-) finden. Gemeinsam erforschen Magali Sander Fett und Yolanda Morales, welche Gesten, Rhythmen, Bewegungsformen und Schritte diese choreografischen Systeme prägen und welche Unterschiede und Berührungspunkte sich entdecken lassen.

Magali Sander Fett, geboren in Brasilien, studierte Kommunikationswissenschaften und absolvierte eine Ballettausbildung in Porto Alegre. Anschließend studierte sie Tanz an der Folkwang Hochschule in Essen. Sie arbeitete mit verschiedenen Choreografen u.a. mit Rodolpho Leoni, Susanne Linke, Emanuel Gat und Tero Saarinen. Von 2000 bis 2012 gehörte sie zum Ensemble des Bremer Tanztheaters unter der Leitung von Urs Dietrich. 2013/2014 war sie Performerin bei Gintersdorfer/Klaßen und Jochen Roller. Sie ist Gründungsmitglied des TanzKollektivBremen. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit unterschiedlichen Ausdrucksform des Körpers in der Gesellschaft. Dabei interessieren sie die Systeme und Logiken anderer Künste und Milieus. So arbeitete sie in ›And now with music‹ mit dem Grün Gold Club Bremen, Weltmeister der Lateinformation. In Kooperation mit dem Theater Bremen erarbeitete sie 2018 eine Performance zum bildkünstlerischen Werk von Johann Kresnik. 2018 wurde beim Tanztreffen der Jugend ihre Choreografie ›Anne, Hale, Béla & Maria‹ gezeigt. 2019 entwickelte sie die Performance ›2D – dramatic dimensions‹ zu den Werken der Ausstellung ›Ikonen – Was wir Menschen anbeten‹, die in der Kunsthalle Bremen gezeigt wurde. 2021 kam ›Kick & Rush!‹ auf dem Fußballfeld des ATS Buntentor Bremen gefördert von NPN-STEPPING OUT zur Premiere.

Yolanda Morales ist Choreografin, Tänzerin und Performerin. In ihren choreografischen Arbeiten beschäftigt sie sich mit imaginativen Körpern in utopischen und dystopischen Räumen, die eng mit aktuellen politischen und sozialen Realitäten verwoben sind. In ihrer Produktion ›2666‹ in Koproduktion mit K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg reflektiert sie den Umgang von Frauen mit Übergriffen im öffentlichen Raum. Die Arbeit wurde als Livestream beim OUTNOW! Festival 2021 gezeigt. Im Rahmen ihres Projektes ›20 - 21 Street Hamburg‹ entstand eine Folge von 21 kurzen Tanz-Videoclips als Recherche und Dokumentation zum Thema ›Frauen in öffentlichen Räumen: Strategien des Widerstands‹. 2021 realisiert sie die Tanzproduktion NERVEN am Lichthof Theater. In Kooperation mit dem MARKK – Museum am Rothenbaum fand 2021 die Reihe MOVING IMAGINATIVE BODIES statt. In interaktiven offenen Tanzproben erhielten die Teilnehmenden darin Einblicke in den Arbeitsprozess der Choreografin. 2021 zeigte sie ihre jüngste Produktion ›Horses‹ in der Halle von Kraftwerk Bille in Hamburg. Ihre Produktionen werden auf Festivals in Deutschland und international eingeladen, darunter HundertPro in Mülheim an der Ruhr, OUTNOW! Festival, Hauptsache Frei Festival in Hamburg, Epicentro in Oaxaca (Mexiko) und IAPAR Festival in Indien. Im März 2022 wurde ihre neue Produktion ›THE FALLING GARDEN OF SAND‹ im Lichthof Theater Hamburg uraufgeführt.

Gefördert vom Senator für Kultur Freie Hansestadt Bremen.