Filmprogramm
im CITY 46
Im Rahmen des Programmschwerpunkts »5 Jahre nach Hanau«
Als Teil des Programmschwerpunkts »5 Jahre nach Hanau« präsentiert dieser Abend zwei Filme, in denen die Stimmen von Betroffenen rechter Gewalt, ihre Wut, ihre Analysen und ihre Verletzungen im Zentrum stehen. »Spuren – Die Opfer des NSU« von Aysun Bademsoy und »Der zweite Anschlag« von Mala Reinhardt. Beide Arbeiten verdeutlichen, dass Erinnerungspolitik ohne politische Konsequenz nur eine weitere Form des Wegschauens bleibt.
Programmübersicht
18:00 »Spuren – Die Opfer des NSU«
19:00 Gespräch mit Ceren Türkmen, Katrin Hylla und weiteren Gäst*innen
20:30 »Der zweite Anschlag«
Spuren – Die Opfer des NSU
D 2019, Regie: Aysun Bademsoy, 55 Min.
Der Film begleitet Angehörige der NSU-Mordopfer und thematisiert institutionelles Versagen, Erinnerungspolitik und den langen Kampf um Sichtbarkeit der Betroffenen. Dabei zeigt der Film, wie tief der Terror und das staatliche Versagen in ihre Gegenwart hineinwirken. Ohne den Blick auf Täter*innen oder Apparate zu richten, rekonstruiert Bademsoy die Perspektiven der Familien – ihre Erfahrung von Entwürdigung durch Ermittlungen, die sie verdächtigten statt schützten, und ihren langen Kampf um Anerkennung.
Mehr zum Film:
salzgeber.de/spuren ↗
Der zweite Anschlag
D 2018, Regie: Mala Reinhardt, 62 Min.
Der Film porträtiert Betroffene rechter Gewalt und richtet den Fokus auf die »zweite Gewalt«: mangelnde Unterstützung, institutionelle Abwehrmechanismen und öffentlichen Druck auf die Opfer selbst. Der Film richtet den Fokus auf Menschen, die rassistische Gewalt überlebt haben – und auf das, was nach dem Angriff kommt. Er zeigt die »zweite Gewalt«: Ermittlungen, die gegen die Betroffenen laufen, Diskreditierung und politisches Wegducken. Die Protagonist*innen formulieren eine eigene Analyse rechter Kontinuitäten und staatlicher Blindstellen und machen sichtbar, wie Überlebende Erinnerung und Gerechtigkeit selbst erkämpfen müssen.
Mehr Filminfos & Trailer:
derzweiteanschlag.de ↗