Festival »Landscapes of Memories«
Artistic and Activist Forms of Remembrance
Die Schwankhalle lädt an vier Tagen dazu ein, gemeinsam mit Künstler*innen, Aktivist*innen und Vermittler*innen die Möglichkeiten und Strategien von Erinnerungsrbeit für die Zukunft auszuloten. Die künstlerischen und aktivistischen Beiträge unterstreichen die Bedeutung einer gemeinschaftlichen und zugleich vielstimmigen Erinnerungspraxis für die Gegenwart. Wie können Solidarität, Empathie und Diversität angesichts von wieder erstarkendem Faschismus, Rassismus und Nationalstolz geschützt werden? Erinnerungsfestival
7.11.
Th
19:00
Tubi Malcharzik & Team
»Paskudnik«
Performance
»Paskudnik« ist eine postmigrantische Drag-Persona, die beim Crossing – beim Grenz(-)übertritt zwischen Deutschland und Polen, zwischen Vergangen(-)heit und Zukunft – verloren gegangen ist. »Paskudnik« ist ein Wort, das häufig die Lippen des Großvaters verließ, um das Enkelkind zu rufen. In der Erinnerung bewegt es sich zwischen Esstisch, Fußballmatch, Parasit und Ekel. Eine eindeutige Übersetzung gibt es nicht. Was der Begriff genau bedeutet, bleibt unklar. Mit der Performance »Paskudnik« wirft Tubi Malcharzik einen queeren Blick auf die eigene,
deutsch-(-)polnische Familien(-)geschichte und begibt sich auf die Suche nach diesem vertrauten, aber unent(-)schlüsselten Loch im kollektiven Familien(-)gedächtnis.
7.11.
Th
21:00
AYKU
»Songs of Gastarbeiter«
Music Lecture
AYKU sind *Imran Ayata* und *Bülent Kullukcu*. Sie wühlen in Archiven, durchforsten Musiksammlungen ihrer Eltern und Bekannten, nerven Freunde und Fremde, um Songs of Gastarbeiter zu finden. Sie tingeln durch Almanya und das Ausland, um die Geschichte der Einwanderung in Almanya mit Musik zu präsentieren, zum Beispiel mit dieser Musical Lecture. Und manchmal legen sie einfach nur gute Musik auf.
8.11.
Fr
18:00
Michaela Melián
»Erinnern als aktiver Prozess«
Impuls
Michaela Melián arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Theorie und Aktivismus. Mit »Memory Loops« (2008) schuf sie basierend auf Originaltönen von NS-Opfern und Zeitzeug\*(-)innen ein virtuelles Denkmal für die Opfer des National(-)sozialismus. 2024 errichtete sie im Bremer Getreidehafen einen Gedenkort für das Kriegs(-)gefangenen- und Zwangsarbeiter(-)lager in den ehemaligen Ulrichsschuppen. Im Rahmen des Festivals spricht sie anhand eigener Arbeiten über die Möglichkeiten von Kunst im erinnerungs(-)politischen Kontext.
In drei Lecture Performances befragt der libanesische Künstler *Rabih Mroué* unzählige anonyme und persönliche Dokumente wie Handyvideos, Zeitungsartikel und Augen(-)zeug\*innen(-)berichte. Können Kunstobjekte zu Objekten der Bedrohung werden? Welchen Wahrheits(-)gehalt hat die rekonstruierte Realität einer verloren geglaubten Landschaft? Und was haben Handy(-)aufnahmen der syrischen Revolution mit unserem Verhältnis zum Tod zu tun?