
Zwoisy Mears-Clarke:
Erste Schritte zu den Schwellen
Tanz im öffentlichen Raum
Wie können wir unsere seit über 500 Jahren gewohnten kolonialen Räume verlassen? Wie können wir die Schwellen überschreiten, die in andere Welten führen? Wir müssen uns zuerst diesen Schwellen annähern, Schritt für Schritt.
»Erste Schritte zu den Schwellen« entwirft einen neuen Volkstanz und bringt diesen in den öffentlichen Raum: Die Performance lässt sich von den deutschen Maskentraditionen inspirieren. Doch »Erste Schritte zu den Schwellen« macht sich nicht daran, den Winter zu vertreiben, sondern lokale koloniale Machtstrukturen. In einer langsamen Prozession tanzen maskierte Figuren rhythmisch mit Glöckchen zwischen den Schulterblättern, während sie ihre Bewegungen als kreative, integrierte Audiodeskription beschreiben und Geschichten auf Deutsch, Spanisch und Englisch erzählen. Jede Figur ist Verführer*in und Verwandler*in – und freut sich darauf, mit euch zu tanzen! Publikum und Performer*innen bewegen sich in einem Raum zwischen kolonialen und dekolonialen Perspektiven.
Wer weiß, was nach der gemeinsamen Prozession passieren wird, einige Schritte näher an den Schwellen – beim Verweilen und Teilen eines Tees?
Zwoisy Mears-Clarke versteht sich als Choreograf*in der Begegnungen. Zwoisy nutzt das Potenzial des Tanzes, der Audiobeschreibung, der Poesie und des Geschichtenerzählens, um Formen der Unterdrückung wie Neokolonialismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit und Ableismus sichtbar zu machen und um Begegnungen zu ermöglichen, die unter anderen Umständen unmöglich wären. Durch den Wechsel zwischen gesprochenen Sprachen und Bewegungssprachen, bieten Zwoisys Choreografien die Möglichkeit sich selbst und anderen Menschen neu zu begegnen. Zuletzt war Zwoisy Mears-Clarke mit der Tanz-Performance »Geneigter« in der Schwankhalle zu Gast.
Credits
Konzept / Community-Organisation / Choreografie / Performance / Audiodeskription / Text: Zwoisy Mears-Clarke
Ko-Choreografie / Performance / Audiodeskription / Text: Amelia Uzategui Bonilla, Birte Opitz, Esther Siddiquie, Fia/ Sophia Neises
Kostümdesign: Kristin Gerwien, Row Särkelä-Bassett
Maskendesign: Camilo Pachón
Kostüm- und Maskenassistenz: Sara Alvarado, Wren Bisley, Lika, Conny Metzl
Musik: Rishin Singh
Teekreation / Pflanzenrecherche: Shelley Etkin
Dramaturgie für die ästhetische Erfahrung des blinden und sehbehinderten Publikums / Community-Begleitung: Fabian Lilian Korner
Dramaturgische Unterstützung für die ästhetische Erfahrung des blinden und sehbehinderten Publikums: Sabine Kuxdorf, Yasha Müller, Melanie Hambrecht, Andrea Eberl, Camilla Moitroux Fußhoeller
Dramaturgie für die ästhetische Erfahrung des sehenden Publikums / Dramaturgie unter Berücksichtigung rassismusbezogener Machtverhältnisse: Yvonne Sembene
Beratung zu Inklusion und Barrierefreiheit: Patrizia Kubanek
Beratung zu Perchten- & Narrentraditionen: Fastnachtmuseum Narrenschopf Bad Dürrheim, Heimatmuseum Empfingen, Narrenzunft Rottweil, Maskeum in Kirchseeon, Michael Fuchs
Konzeptionelle Beratung: Amelia Uzategui Bonilla, Diana Thielen, Joy Mariama Smith
Bewegungsrecherche: Amelia Uzategui Bonilla, Birte Opitz, Diana Thielen, Raoni Muzho Saleh
Figurenrecherche: Doore Antrie, Birte Opitz, Diana Thielen, Esther Siddiquie, Obinna Ejike, Tatiana Mejia, Virginina Krämer, Yin Cheng-Kokott, Zen Jefferson, Zinzi Buchanan
Produktionsleitung: Alexandra Schmidt
Produktionsassistenz: Pascal Jung
Eine Koproduktion von tanzhaus nrw und Schwankhalle Bremen. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, die Herbert Funke-Stiftung sowie die Karin und Uwe Hollweg Stiftung. Unterstützt im Rahmen des Residenzprogramms von PACT Zollverein (Essen), mit Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Recherche wurde ermöglicht durch NPN-Stepping Out, #TakeHeart Residenz des Fonds Darstellende Künste und PACT Zollverein.