
Baby, I‘m
Sick Tonight
Tanz / Performance
von Olivia Hyunsin Kim / ddanddarakim
Aus der Perspektive einer queeren Woman of Color mit chronischen Erkrankungen experimentiert Olivia Hyunsin Kim mit dem Format der Stand Up-Comedy. Zusammen mit anderen chronisch kranken Künstler*innen sucht sie nach Formen eines selbstermächtigenden Humors.
Aktuelle kapitalismuskritische Diskurse stellen Menschen mit chronischen Erkrankungen oft romantisiert oder vereinfacht dar. Sie werden als widerständige Körper gelesen, die dem Kapitalismus entgegenwirken – etwa durch andere Zeitlichkeiten oder das Scheitern der erwarteten Produktivität – während Aspekte wie Dauerschmerzen oder die Notwendigkeit von z.B. crip time ignoriert werden.
Gemeinsam mit ihrem Team tritt Olivia Hyunsin Kim tänzerisch und erzählerisch Stigmatisierungen und Vorurteilen gegenüber Künstler*innen mit unsichtbaren Behinderungen oder Menschen, die fälschlicherweise als gesund gelesen werden, entgegen. Dabei nutzen die Künstler*innen auf radikal widerspenstige und humorvolle Art die Mittel von Stand Up, Pop und Performance, um u.a. die Kulturgeschichte der Hysterie, den heutigen Umgang mit kranken FLINTA*s und die Körperbilder der zeitgenössischen Tanzszene miteinander in Verbindung zu setzen.
Olivia Hyunsin Kim / ddanddarakim arbeiten kollektiv an choreografischen Arbeiten mit einem queer-feministischen und postkolonialen Fokus. Durch Fiktion verhandeln sie Machtverhältnisse neu und bieten empowernde Alternativen zur Gegenwart. Ihre Arbeiten wurden u. a. in den Sophiensælen, Art Sonje Center, Staatsoper Hannover, Museo Universitario del Chopo gezeigt. Das feste Team besteht aus Kristin Gerwien, Olivia Hyunsin Kim und Jones Seitz.
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Instagram @ohk_ddanddarakim ↗
Kristin Gerwien stellt Kostüme/Objekte für Performances her. Als Sängerin untersucht sie Songwriting und Karaoke. Sie kuratiert mit »Juckpulver« aufregende Musik als Co-Leiterin am TNT Marburg. In der Schwankhalle stand sie zuletzt als Performerin in Katrin Hyllas »Trouble« auf der Bühne.
Olivia Hyunsin Kim arbeitet als Choreografin, Regisseurin und Kuratorin. Sie war Stipendiatin u. a. von danceWEB, der Kulturakademie Tarabya, Vila Sul Bahia und gewann 2019 den 1. Platz des Amadeu Antonio Kunstpreises.
Jones Seitz erarbeitet das Licht- und Videodesign für eigene Installationen, sowie Performanceprojekte und ist Gründungsmitglied des FLINTA*-Netzwerks »Gefährliche Arbeit e.V.«
Credits
Choreografie, Performance: Olivia Hyunsin Kim
Kostüm, Bühne: Kristin Gerwien
Sound-Environment: Martyna Poznańska
Video, Licht: Jones Seitz
Technische Leitung: Gefährliche Arbeit
Dramaturgie: Marielle Schavan
Access-Beratung: Hyemi Jolee
Produktionsleitung: Christo Schleiff
Ausstattungs- und Produktionsassistenz: Luca Plaumann
Licht-Schaumobjekt: Susana Alonso und Jones Seitz
Grafikdesign: Christian Cattelan
Hysterischer Chor: N.N., Jill B. Suffner
DGS Verdolmetschung im Tandem: Eyk Kauly und Aniella Tiedje
Übertitel: Elena Polzer & Luca Plaumann
Dank an: Yvonne Sembene, Hyemi Jolee, ehrliche arbeit – freies Kulturbüro, Elisabeth Enke, Isabel Gatzke, Naomi Boyce, Tanzhalle Wiesenburg und dem RED Residenzprogram der Tanzfabrik Berlin
Eine Produktion von Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim in Koproduktion mit Sophiensæle. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Gastspiel ermöglicht durch die NPN-Gastspielförderung Theater aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder. Audiodeskription, DGS-Dolmetschung und Untertitelung gefördert durch die Aktion Mensch.